Der Numismatiker Christian Stoess, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Staatlichen Museen zu Berlin und Präsident der Gesellschaft für Internationale Geldgeschichte, referierte im Stadtverordnetensitzungssaal in Wetzlar.
Vor fast 100 Zuhörern stand dabei unter anderem die Frage im Raum, ob der Kalsmunt auch als Prägestätte in Betracht kommt.
Stoess ist dieser Überzeugung, dass auf dem Kalsmunt Münzen geprägt wurden. Seine Forschungen beruhen vor allem auf dem vom Wetzlarer Amtsgerichtsrat H. Weber publizierten Schatzfund von Nauborn, der 300 Münzen umfasste.
Die Münzen stammen Stoess zur Folge aus dem 12. Jahrhundert. Viele gehen auf den Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa zurück, mit dessen Regentschaft der Kalsmunt oft verbunden wird. Insgesamt sind vier Typen kaiserlicher Pfennige in dem Fund, für die Stoess Kalsmunt als Münzstätte annimmt, einer dieser Typen ist durch die Umschrift CALSMUND eindeutig für Kalsmunt gesichert. Der CALSMVND-Pfennig dürfte während des 3. Kreuzzugs Friedrich Barbarossas 1189/1190 geprägt worden sein, die anderen kaiserlichen Pfennige in den Jahren davor.
Der Förderverein wird auch dieser heißen Spur während der kommenden Grabungskampagne nachgehen, so Thorsten Rohde, Vorsitzender.