Abschluss der ersten Sanierungsarbeiten naht

Begehung wird geprüft

Ende Mai wird der Bergfried wieder sichtbar

Für rund 600.000 Euro wird derzeit der Turm der ehemaligen Stauferburg Kalsmunt vor dem Verfall gesichert. Darauf hat Baustadtrat Harald Semler bei einer Informationsveranstaltung im Neuen Rathaus hingewiesen. Dazu eingeladen hatte der Förderverein Kalsmunt. Die Erhaltungsmaßnahmen waren im April vergangenen Jahres von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden. Dabei handelt es sich um den ersten Bauabschnitt, der das Überdachen des Turmes vorsieht, damit nicht weiter Wasser in den Bergfried eindringt, so führte Heidrun Rücker vom Planungs- und Hochbauamt aus.

Abschluss der Sanierungsarbeiten (Präsentation auf der Stadtverordnetenversammlung) Rohde, Rücker, Semler

Derzeit werden Arbeiten an der Eisenbetontreppe sowie an den Mauern im Inneren des Turmes durchgeführt. Auf mehr als zwölf Metern Höhe am oberen Ende des Bergfrieds wurde eine neue Betonplatte eingezogen und auf der bisherigen, schadhaften Platte aufgebracht. Um das Gewicht der neuen Betonplatte auf die Außenmauern zu übertragen, wurden zusätzliche Arbeiten ausgeführt. Zudem wurde oben ein neues Außengeländer angebracht.

Wenn die staub- und schmutzintensiven Arbeiten abgeschlossen sind, soll das Treppengeländer erhöht werden. Zudem soll in den nächsten Wochen das Dach über dem Turm seinen Platz erhalten sowie einige Sitzgelegenheiten für Besucher.

Wann der Turm anschließend für die Öffentlichkeit wieder frei gegeben werden kann, ist noch zu entscheiden. Die Prüfung der Begehbarkeit, wie die Sicherung des Turmes z. B. durch einen Bauzaun und eine Schutzvorrichtung über dem Eingang, damit die Besucher nicht von herabfallenden Teilen getroffen werden, steht noch aus. Ein Angebot für diese Sicherungsmaßnahmen soll der Stadtverordnetenversammlung im Mai vorgelegt werden. Wann der Kalsmuntturm dann wieder begehbar wird, soll dann so schnell wie möglich von der Stadtverordnetenversammlung geprüft werden.

Die Stadtverordnetenversammlung wird sich im Mai auch mit dem zweiten Bauabschnitt beschäftigen. Dabei geht es um die Sicherung des Sichtmauerwerks mit dem Ersetzen fehlender Sandsteinquader. Semler machte den fast 50 interessierten Bürgern, darunter auch der CDU-Oberbürgemeisterkandidat Dennis Schneiderrat, deutlich, dass die Stadt zum einen leere Kassen, zum anderen mehrere Projekte anstehen hat. So wies er auf die Sanierung des Wetzlarer Freibades, auf Maßnahmen zum Sanieren von Stützmauern hin sowie auf die Tatsache, dass zwei weitere Türme derzeit gesperrt sind.

Der Vorsitzende des Fördervereins Kalsmunt, Thorsten Rohde, dankte der Stadt für die derzeit laufenden Sanierungsarbeiten. Zugleich sprach er auch seinem Vorgänger, Prof. Dr. Dr. Erwin Kuntz (Dutenhofen) Dank aus für seine Bemühungen um Fördermittel des Bundes, der 2011 insgesamt 150.000 Euro zugesagt hatte.

Zudem erinnerten Mitglieder daran, dass im August der hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU) bei einem Besuch auf dem Bergfried den Kalsmunt als bedeutendes Denkmal Hessens bezeichnet und 50.000 Euro Landesmittel in Aussicht gestellt hatte. Rohde betonte, dass diese Mittel speziell wegen der Sanierung des Kalsmunt nach Wetzlar geflossen wären. Dementsprechend sei es das Bestreben des Vereins, die Rettung der Burganlage weiter Stück für Stück in Kooperation mit der Stadt voranzubringen.