Gabione ziert den Eingang des Bergfrieds
Der Kalsmunt ist jetzt als Geopunkt im Nationalen Geopark Westerwald-Lahn-Taunus aufgenommen. Vertreter der Stadt, des Geoparks und des Fördervereins Kalsmunt enthüllten eine Gambione in der Nähe des Bergfrieds. Auf der Gambione ist eine Tafel angebracht, die über die Geschichte der Burganlage, den Geopark und den Basalt als vulkanisches Gestein informiert.
Geopark-Geschäftsführer Philipp Borchardt sagte, die Auszeichnung ermögliche es, Geopunkte in der Region miteinander zu vernetzen. Nach dem Hausertorstollen und der Grube Malapertus sei der Kalsmunt der dritte Geopunkt in der Stadt Wetzlar. Insgesamt gebe es in der Region inzwischen 36 solcher Geopunkte. Nicht der Geopark betreibe die Auszeichnung eines geologischen interessanten Ortes. Vielmehr bedürfe es des Anstoßes durch örtlich Verantwortliche, die dann auch dafür sorgen, dass Aktionen rund um den Geopunkt stattfinden. Angeregt hatten die Tourist-Information und der Förderverein diese Auszeichnung. Sie wollen dafür sorgen, dass es regelmäßige Führungen auf dem Kalsmunt und auch feste Öffnungszeiten zum Besteigen des Turmes gibt.
Stadtrat Norbert Kortlüke sagte, die Stadt freue sich über die Einbindung in den Geopark. Der Kalsmunt sei ein geschichtliches Zeitdokument, das das Stadtparlament jedes Jahr beschäftige. In negativer Weise durch Vandalismus. Aber auch positiv durch die Aktivitäten des Fördervereins, der sich in den letzten Jahren für den Erhalt einsetzt. Dem Verein sei es gelungen die Philipps-Universität Marburg mit ihrem vorgeschichtlichen Seminar in die Erforschung des Kalsmunts einzubinden. Derzeit sei die Stadt im Gespräch mit dem Förderverein, der bereit sei weitere Verantwortung für eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt zu übernehmen. Er hoffe, dass die Sperrung des Turmes bald ein Ende hat und wenigstens zeitweise ein Zugang ermöglicht werden könne. Wetzlar sei als einer von elf Tourismus-Orten durch das Land Hessen anerkannt. Der Kalsmunt sei neben dem Dom dabei einer der Anziehungspunkte.
Der Zweite Vorsitzende des Geoparks Michael Volkwein sagte, der Kalsmunt habe viel Interessantes zu bieten. Zum einen wäre etwas zu erzählen zu dem benutzten Schalstein. Auch die Geschichte der Burg könnte aufgegriffen werden. Vor rund 800 Jahren wurde die Burganlage auf einer Basaltkuppe errichtet, von der man einen guten Blick ins Lahntal, den Taunus und den Westerwald hat. Das war im Verteidigungsfall von entscheidender Bedeutung.
Hätten die Vorfahren ein reiches Erzvorkommen an diesem Ort gefunden, wäre heute von der Burg nichts mehr erhalten, so Volkwein. Auch die Tatsache, dass vor über 100 Jahren der Berg um die Burg kahl war, sei dem Bergbau geschuldet.
Volkwein sagte, sobald Veranstaltungen organisiert sind, könne er den Geopunkt Kalsmunt mit anderen Geopunkten der Region verbinden und so einen regen Austausch in Gang setzen.
Der Vorsitzende des Fördervereins sagte, er freue sich, dass sich der Weg der Vernetzung und Zusammenarbeit gelohnt habe und der Kalsmunt nun dem Geopark angehört. Auch er wünsche sich, dass es bald möglich werde, den Zugang zum Kalsmunt wenigstens zeitlich begrenzt zu gewähren. Ein für den 22. August geplantes Kalsmunt-Fest hat die Stadt wegen der Hygienevorschriften abgesagt. Es soll im kommenden Jahr nachgeholt werden. Dabei seien Kostumführungen sowie Kletteraktionen mit dem Deutschen Alpenverein am Kalsmuntturm ins Auge gefasst, so die Leiterin der Tourist-Information, Regina Maiworm.
(Pressemitteilung der Touristinformation)