Die schönsten Münzen aus staufischer Zeit wurden auf dem Kalsmunt geprägt.
„Die schönste zweiseitige Münze der Stauferzeit ist der Silberpfennig vom Kalsmunt“. Das sagte der Präsident der Gesellschaft für internationale Geldgeschichte und wissenschaftliche Mitarbeiter am Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Christian Stoess.
Der Numismatiker Christian Stoess kam zum zweiten Mal nach Wetzlar, um über die Münzprägestätten in Wetzlar und auf dem Kalsmunt zu sprechen. Eingeladen war er vom Geschichtsverein Wetzlar und vom Förderverein Kalsmunt. Stoess weiter: „Seit ich mich 2017 mit dem Kalsmuntpfennig beschäfigt habe, hat mich das Thema nicht mehr losgelassen.“
Die Annahme, dass eine Münzprägestätte auf der Burg Kalsmunt bestanden hat, bestätigte Stoess. Diese habe allerdings nur rund zehn Jahre, bis ca. 1190, bestanden. Da es noch keine industrielle Fertigung gab, wurde die Form zunächst von einem Stempelschneider hergestellt und anschließend per Hand die Münze geprägt.
Stoess wies darauf hin, dass die Münzprägestätte auf dem Kalsmunt einen sehr guten Stempelschneider hatte, so kam es denn dazu, dass die dort gefertigten Münzen die besten der Stauferzeit seien.
Thorsten Rohde, Vorsitzender des Fördervereins Kalsmunt, wies darauf hin, dass Archäologie-Studenten nun im fünften Jahr Grabungen rund um den Bergfried durchgeführt haben. Auf dem Plateau wurden Pflasterarbeiten durchgeführt, so dass das Gelände leichter begehbar ist. Er hoffe, dass nach dem Vandalismus der Turm bald wieder offiziell geöffnet werden kann.